Das Jahr 2019

Januar: Wanderung von Alt-Blankenburg bis Wartenberg

Die erste Wanderung im Jahr 2019 führte uns bei frostigen Temperaturen in den nördlichsten Stadtrand von Berlin. Hier entstand im 13. Jahrhundert das Dorf Blankenburg, die alte Feldsteinkirche in der Dorfmitte stammt auch aus dieser Zeit. Wäre da nicht die stark befahrene Hauptstraße in Richtung Karow könnte man direkt von ländlicher Idylle schwärmen. Um die Kirche stehen die ehemaligen niedrigen Bauernkaten und auch Gehöfte mit Stallungen.

Und südlich des Dorfes wurden vor vielen Jahren die Rieselfelder angelegt, die bis in die 1960er Jahre in Betrieb waren. Heute sind die Rieselfelder verschwunden, geblieben sind die Entwässerungs
gräben, aus den Feldern sind Pferdekoppeln entstanden, auch ein Golfplatz gehört jetzt zu dem Ort. Neben den Entwässerungsgräben gibt es Wege auf denen es sich bequem von Dorf zu Dorf laufen lässt, für uns hieß das nächste Dorf Malchow.

Auch das ist ein typisches Straßendorf und obendrein der kleinste Ortsteil von Berlin. Entlang der Dorfstraße stehen die alten Bauernhäuser, das ehemalige Gutshaus, die neue Dorfkirche mit dem Pfarrhaus und die alte Gemeindeschule. In einem der alten Bauernhöfe ist eine Naturschutzstation eingerichtet worden. Die Station wird von einem Förderverein betreut, hier lernen Kinder in der Ausstellungshalle und in den Seminarräumen ihre Naturverbundenheit zu entwickeln. Ein Hofladen und ein Cafè sind auch vorhanden. Im Frühjahr nisten Störche auf dem hohen Schornstein und wenn die kleinen Störche flügge sind wird das Storchenfest gefeiert.

Wir liefen weiter, nun durch das Naturschutzgebiet Malchower Aue. Das ist ein Wiesen- und Bruchwaldgebiet, in denen sich noch alte Torfstichteiche befinden. Das Feuchtgebiet ist ein idealer Rastplatz für Vögel und Amphibien, auch gut geeignet als Futterplatz für die Störche der Naturschutzstation nebenan, wenn sie im Frühjahr wieder ihre Nester beziehen. Auch der größere Malchower See ist gleich in der Nähe, umgeben von einer Grünanlage mit vielen Bänken. Mitunter sahen wir auch ungewöhnlich große Bäume, die wohl noch aus der Zeit stammen als sich hier der große Gutspark befand.

Und bereits hier sahen wir sie: die ersten Hochhäuser des Stadtbezirks Hohenschönhausen; wir hatten unser Ziel erreicht.

Februar: auf dem Inneren Parkring, Stadtwanderung von der Bornholmer- bis zur Storkower Straße

Unterschiedlicher konnten die Parks, die wir diesmal auf unserer Teilstrecke auf dem „Grünen Hauptweg Nr. 18“, dem Inneren Parkring liefen, nicht sein.

Da war zuerst der Mauerpark, entstanden auf der Brache zwischen dem Westberliner Ortsteil Gesundbrunnen und dem östlichen Prenzlauer Berg, inzwischen begrünt und mit Freizeitflächen für die sportliche Betätigung ausgestattet, weiter der Falkplatz, vor vielen Jahren angelegt um genügend Luft und Licht zwischen der städtischen Bebauung zu erhalten. Der dritte Park heißt Ernst-Thälmann-Park und galt als das Prestigeobjekt der Ostberliner Regierung vor dem Mauerfall. Um diesen Park anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins zu gestalten, wurde ein altes Gaswerk gesprengt, das Carl-Zeiss-Planetarium erbaut und das Monumentaldenkmal mit dem Kopf des Namensgebers an der Protokollstrecke aufgestellt. Gerade um letzteres gab es viele Diskussionen, abreißen oder nicht hieß es, inzwischen sind die Debatten verstummt, das Denkmal steht unter Schutz und dient heute als Fläche für Graffittikünstler, oder solche, die sich dafür halten.

Der vierte Park ist eigentlich kein Park, sondern nur ein Grünstreifen neben der S-Bahn-Trasse, und trägt den Namen des Widerstandskämpfers Anton Saefkow. Hier war erfreulicherweise das Gartenamt tätig und besserte die Wege aus.

Der fünfte Park hat wieder eine ganz andere Geschichte, der Volkspark Prenzlauer Berg war vor hundert Jahren eine einfache Müllkippe, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auch der Trümmerschutt hier entsorgt und Anfang der 1970er Jahre wurde er begrünt und mit Bäumen bepflanzt. Immerhin hat er eine Höhe von 90 Metern erreicht, Rundwege und Treppen ermöglichen den Aufstieg.

Der letzte Park wiederum, der Fennpfuhlpark ist Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden als Lichtenberg noch ein Dorf war und Betriebe wie Gärtnereien und Holzhandel sich außerhalb des Dorfes ansiedelten. Ein kleiner Teich befindet sich im Park, das gab den Anstoß für den Bau von Ausflugsgaststätten, von denen aber heute keine einzige mehr existiert. Er wird wohl mehr als Grillplatz für die Anwohner oder Hundeauslaufgebiet genutzt.

Dass wir bei unserer Tour auch die Gelegenheit hatten die unterschiedlichsten Architekturstile Berlins kennenzulernen, war ein erfreulicher Nebeneffekt. Im Prenzlauer Berg sahen wir viele schmucke und sanierte Gründerzeithäuser mit reich verzierten Fassaden und selbst die Hochhäuser rund um den Ernst-Thälmann-Park oder am Fennpfuhlpark strahlten einen gewissen Charme aus, wurden sie doch immer am Rand der Parks errichtet und geben damit einen Rahmen für die Grünflächen ab. Wir konnten auch durch eine nette, kleine Einfamilienhaussiedlung mit dem Namen Blumenviertel und durch eine Kleingartenkolonie laufen, wo wir uns an den ersten Frühlingsblühern erfreuten.

Noch zwei Teilstrecken des Parkrings liegen vor uns, dann schließt sich die Tour um Berlins Innenstadtbebauung.

März: Wanderung im Hermsdorfer Forst

Der Name Hermsdorfer Forst ist etwas irreführend, denn das Waldgebiet hier im Norden Berlins, wird sowohl von Hermsdorf, als auch von Frohnau, von Tegel und Heiligensee eingeschlossen. Es ist nicht groß, zwei Forstämter befinden sich in ihm und es scheint, dass diese Forstämter beim Anlegen der Waldwege nicht vereint gehandelt haben. Wie soll man sich sonst erklären, dass die Wanderwegskennzeichen für uns so unüberschaubar waren? Zwar waren auch Infotafeln vorhanden, aber wir Laien hatten so unsere Schwierigkeiten, wir liefen los, hofften auf Glück und meinten schließlich ist der Weg das Ziel.  Erfreulich war die Tatsache, dass etliche Waldarbeiter im Forst ihrer Arbeit nachgingen. Der Bau eines neuen Rastpilzes war schon fast beendet, einen weiteren neuen Rastpilz sahen wir auch beim vorbeiwandern, Wege waren aufgeschüttet worden, und das Totholz war zusammengetragen. Neben den Wegen lagerten viele Baumstämme, hier gibt es genügend Nachschub für die Holzverarbeitung.

Wir waren schon mehrfach in diesem Waldstück wandern, aber noch nie haben wir die höchste Erhebung, den Ehrenpfortenberg bestiegen. Das sollte heute geschehen. Der Berg ist 69 Meter hoch und wir alle haben den Aufstieg gemeistert. Leider ist oben der Rastplatz nicht in gutem Zustand, wir hätten gern unser Picknick hier eingenommen, so blieb es beim Erinnerungsfoto am Gipfelkreuz.

Wir wollten die Wanderung direkt in Hermsdorf beenden und liefen deshalb vom Berg über einen Naturlehrpfad in diese Richtung. So ein Naturlehrpfad ist natürlich noch schöner, wenn man die verschiedensten Bäume mit Hilfe der Infotafeln erkennen und bestimmen kann, aber interessant ist es allemal auch etwas über die tierischen Waldbewohner oder die Bodenbeschaffenheit zu erfahren. Im Wildgehege sahen wir den Hirsch mit seinen Damen stehen, alle noch im Winterkleid, so waren sie etwas schwer zu erkennen. Vielleicht ziehen auch bald die anderen Tiere aus ihrem Winterquartier zurück in das Freigehege, bestimmt mit den ersten Frühlingsstrahlen.

Dann hatten wir den schmucken Ortsteil Hermsdorf erreicht und in einem schönen kleinen Café am Bahnhof stärkten wir uns noch nach dieser 10km langen Wanderung.

Maerz: Potsdam-Rehbruecke bis Hermannswerder

Diese Wanderung war der zweite Versuch, nachdem uns vor 2 Jahren höhere Gewalt davon abhielt.

Unser Weg führte uns vom Bahnhof weg gleich in den Wald auf den „Caputher Heuweg“ und vorbei an Pferdekoppeln, einer Kleingartensiedlung bis zum Kindertouristenzentrum. Natürlich war hier noch Winterpause, aber wir konnten uns vorstellen wie interessant es für Kinder sein muss, hier die Ferien zu verbringen.

Dann lag er vor uns, der romantische Teufelssee und gleich daneben der Große Ravensberg, der die zweithöchste Erhebung im Gebiet ist. Der Fernwanderweg auf dem wir liefen, führt direkt auf den Gipfel, aber wir haben den Berg lieber doch umrundet, gelangten auch in die Nähe des Kleinen Ravensberg und liefen weiter in Richtung Havel, bzw. Templiner See.

So eine Waldwanderung hat zu jeder Jahreszeit seine Reize, wir haben auch wahrgenommen, dass im Forst eifrig gearbeitet wurde, viele Bäume sind gefällt worden und das Totholz wurde schon beräumt. Damit ergeben sich auch ein paar Unannehmlichkeiten, denn die Wege waren ziemlich aufgewühlt – oder waren es Wildschweine? – das erschwerte etwas das Laufen. Auch weil wir uns in einem Wasserschutzgebiet befanden, da wissen wir schon, dass Bänke eine Rarität sind.

Der Weg oberhalb des Templiner Sees ist wieder angenehm, ohne Laub an den Bäumen ergaben sich immer wieder schöne Ausblicke auf das Wasser. Tritt man aus dem Wald heraus ist man bereits an einem Zugang zur Halbinsel Hermannswerder. Den Großteil der Halbinsel nimmt die Hoffbauer-Stiftung mit ihren sozial ausgerichteten Schulen und Krankenhäusern ein. Eine Kirche, ein Wasserturm und das kleine Brunnenhäuschen gehören auch dazu. Inzwischen sind Informationstafeln neben den Häusern angebracht die Interessierte auf die Historie hinweisen. In den letzten Jahren wurden aber auch ein Biotechnologiezentrum und ein Inselhotel neben den ca. 120 Jahre alten Backsteingebäuden errichtet.

Ein Bus der Havelbuslinie brachte uns anschließend zum Bahnhof Potsdam zurück, eine Wanderung war beendet und wir hatten nicht nur was für unsere Bewegung getan, sondern auch unser Wissen über Potsdam erweitert.

April: Wanderung von Potsdam (Klein-Glienicke) bis Berlin (Wannsee)

Den Namen Glienicke findet man öfter in Berlin oder Brandenburg, diesmal war der Ausgangspunkt der heutigen Wanderung der Potsdamer Ortsteil Klein-Glienicke, direkt an der Stadtgrenze zu Berlin. Wird hier von der Bushaltestelle kommend die Hauptstraße betreten, scheint es, als sei hier die Zeit stehengeblieben. Alle Häuser ob groß oder klein sind unter Denkmalschutz gestellt, inzwischen sind sie saniert, haben aber nichts von ihrem ursprünglichen Charme eingebüßt. Direkt gegenüber vom Park Babelsberg steht das Jagdschloss Klein-Glienicke inmitten eines schönen Parks. Heute hat hier eine soziale Schule ihren Sitz, es ist deshalb nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Nach wenigen Metern durch den Ort steht man am Griebnitzsee und an dessen Uferweg. Obwohl die Bäume noch kahl waren lag jetzt ein schöner Abschnitt der Wanderstrecke vor uns. Ab und zu stehen hier Bänke zum Ausruhen und gestatten die Sicht über das Wasser auf dem bereits die ersten Rudermannschaften und Boote unterwegs waren.

An der Grenze zu Berlin liegt der nächste See, er heißt Stölpchensee, benannt nach dem ursprünglichen Ortsteilnamen Stolpe, das ist der alte Dorfkern von Wannsee. An diesem See der nicht groß ist, wurden sehr schöne Landhäuser um die Jahrhundertwende errichtet. Alle hatten eine stattliche Größe mit einem parkähnlichen Garten. Kein Wunder, hier ließ es sich für die damalige Bürgerschaft gut leben und liest man in der Historie nach, so finden sich etliche bekannte Namen von Persönlichkeiten.

Der Stölpchensee geht unmittelbar in den Kleinen Wannsee über und man findet – falls die Sicht es zulässt – eine ähnliche Bebauung vor. Hier haben aber auch Ruderklubs ihren Sitz, davon finden sich viele an diesem Berliner Gewässer. Inzwischen hatten wir bei der Wegstrecke den Forst verlassen und liefen auf der Straße in Richtung S-Bahn. Dabei kamen wir auch an dem Gedenkstein für Heinrich von Kleist vorbei, der hier noch jung in einer depressiven Phase sein Leben beendete. Eine fleißige Gartenamtsmitarbeiterin war gerade dabei die kleine Anlage zu pflegen.

Sind die großen Straßenkreuzungen überquert, ist es nicht mehr weit bis zum Ziel. Seit Anfang April hat das große Gartenlokal am Wasser wieder geöffnet, dort konnten wir die Wanderung mit einer Stärkung und in der Sonne sitzend, beenden.

April: Wanderung von Ferch-Lienewitz bis Caputh

Einmal hatten wir bereits diese Wanderung verschoben, im vergangenen Jahr waren hier weite  Gebiete wegen der Trockenheit und damit verbundenen Waldbrandgefahr gesperrt.

Den meisten von den Wanderern war der Name Ferch-Lienewitz nicht bekannt, und eigentlich kann man auch nicht von einer Ortschaft sprechen, wir haben nur ein verlassenes Bahnhofsgebäude, eine Försterei und eine kleine Bungalowsiedlung gesehen. Ferch selbst liegt ja bekannterweise am Schwielowsee, aber hier waren die beiden Waldseen Kleiner und Großer Lienewitzsee, Namensgeber.  Wir liefen durch ein nahezu unberührtes Landschaftsschutzgebiet, rechts und links des Weges lagen immer wieder umgestürzte Bäume, es war richtig urwüchsig. Wir haben uns gefreut, dass offensichtlich vor nicht allzu langer Zeit die Wanderzeichen erneuert wurden, denn es war der 66-Seen-Weg auf dem wir liefen. Forstarbeiten waren auch erkennbar, vielleicht werden nach den Aufräumarbeiten auch mal Laubbäume gepflanzt, die vielen, leicht trockenen Kiefernbestände machen es den Flammen zu leicht.

Der dritte See auf unserer Wanderstrecke war der Caputher See, hier wird der Rundweg um den See offenbar öfter genutzt, es standen endlich auch Bänke am Wegesrand. Er ist der größte See in diesem Waldgebiet und führt noch genügend Wasser. Da er nicht befestigt ist, war die Uferzone von zahlreichen Frühlingsblühern bedeckt, ein schöner Anblick, auch Bärlauch wächst hier zur Genüge.

Im Ort Caputh angekommen ist es unerlässlich die beiden wichtigsten Baudenkmäler, das Schloss und die Stülerkirche, anzusehen.  Stammt doch das Schloss aus der Zeit des Großen Kurfürsten, aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, die Stülerkiche wurde später erbaut. Nach einem Rundgang durch den Schlosspark liefen wir weiter bis zum Ufer der Havel, dabei sahen wir noch etliche kleine einstöckige Fischerhäuser. Alle liebevoll gepflegt, sie hatten einen kleinen Vorgarten mit den jetzt blühenden Frühjahrspflanzen, dabei kamen wir auch am Einstein-Denkmal vorbei, denn der Nobelpreisträger hatte hier wenige Jahre seinen Sommerwohnsitz.

Über die Havel bringt eine Seilfähre Fußgänger und Autofahrer auf die andere Uferseite und man ist nach wenigen Schritten am dortigen Bahnhof der Regionalbahn, der Zug brachte uns zurück bis Potsdam.

Wir hatten wieder eine vielfältige Wanderung gemacht: Wasser, Wald und auch Kultur hatten wir gesehen und einen schönen, sonnigen Wandertag gehabt.

Mai: Die Märkische Schweiz: Wanderung von Waldsieversdorf bis Buckow

Einer Tradition folgend ist der Mai der Monat für unsere Tagestouren bestimmt und das Ziel war diesmal die Märkische Schweiz mit ihren zahlreichen Wanderwegen. Wir wollten aber abseits der üblichen Touristentouren uns diese einmalige Landschaft auf unbekannten Wegen erschließen.

So stiegen wir in Waldsieversdorf aus dem Bus, der uns nach der Fahrt mit der Regionalbahn in die kleine Ortschaft brachte. Und schon erwartete uns der erste Anstieg hoch auf die Anhöhe wo der bunte Wasserturm steht. Über die „Himmelsleiter“ stiegen wir wieder hinunter und standen am ersten See. Wir sollten im Laufe der Wanderung noch an einigen solcher Seen vorbeilaufen, sie prägen ebenso wie die Wälder diese Landschaft. Schilfbewachsen, ganz klar und vom Wald umgeben lag er vor uns: der Däbersee. Wir liefen ein Stück über einen verwurzelten Waldweg, betraten wieder   die Ortschaft mit den schmucken Einfamilienhäusern, und suchten nach dem Weg der uns in Richtung Buckow führen sollte. Dieser Weg führt – wie sollte es hier anders sein – durch ein schönes Landschaftsschutzgebiet bis in die Nähe des Panoramaweges um den Schermützelsee.

Hier im Wald umfing uns gleich ein Konzert der heimischen Vögel, die wohl besonders tief flogen  weil schon einige Mückenschwärme unterwegs waren, kein Wunder wir liefen durch ein Feuchtgebiet.

Aber dann hatten wir Buckow erreicht, den kleinen Kurort, der sich auf Kneipp-Behandlungen spezialisiert hat. Stobber heißt der Bach, der sich durch die Landschaft schlängelt, einige Seen verbindet und glasklares Wasser führt. So sieht man immer wieder Wassertretanlagen älterer Bauart, heute werden wohl die Behandlungen in den modernen Kurhäusern angewendet. Vom Markplatz, dem Zentrum, sind es nur wenige Schritte bis zum Schlosspark in dem zwar kein Schloss mehr steht,  der Park mit den alten Bäumen machte einen gepflegten Eindruck. Im Sommer werden hier Freiluftkonzerte veranstaltet, da lohnt sich mal wieder ein Besuch. Dass sich hier die Künstler Bertolt Brecht mit Helene Weigel und natürlich auch Theodor Fontane wohl fühlten, konnten wir gut nachempfinden.

Eine Vielzahl von Wanderwegen verläuft durch diese einmalige Landschaft, z. B. die Naturparkroute rings um Buckow. Auch wir waren nicht das letzte Mal hier und kommen bestimmt wieder.

Mai: Rund um den Schmöckwitzer Werder

Wieder einmal war der südöstlichste Teil im wald- und seenreichen Stadtbezirk Köpenick unser Wanderziel. Viele Inseln und Halbinseln in Berlin und Brandenburg tragen den Namen Werder, sie sind von Seen umschlossen und teilweise durch Brücken mit Straßen zu den Ortschaften verbunden. So ist es auch in Schmöckwitz, das Waldgebiet der Insel ist relativ groß und die Seen herum heißen Zeuthener See, Großer Zug, Krossinsee und Seddinsee.

Auf einem Uferweg konnten wir die Insel umrunden. Dabei ergaben sich durch die Bäume immer wieder schöne Ausblicke auf die Gewässer und das gegenüberliegende Brandenburger Ufer. An den schönsten Sichtplätzen standen auch Bänke. Im Wald ist auch ein Campingplatz und wir liefen auch an einer Freifläche vorbei, wo sich bis vor einigen Jahren ein weiterer Campingplatz befand. Und wie sollte es sonst sein, wir sahen Bäume, Bäume, Bäume. Einige stattliche, kleinere, umgestürzte und verwitterte oder von Bibern angenagte. Dazwischen blühten Maiglöckchen. Den südlichsten Teil der Halbinsel nimmt die Ortschaft Rauchfangswerder ein. Hier mussten wir den Uferweg verlassen denn Häuser versperrten den Zugang zum Wasser.

Schmöckwitz selbst ist wohl der kleinste Ortsteil von Köpenick und entwickelte sich aus einem Fischerdorf. Nur wenige alte Häuser, unter Denkmalschutz stehend, sahen wir, aber auch dass der Bauboom nicht aufzuhalten ist. In unmittelbarer Nähe des Seddinsees entstehen schmucke Stadtvillen. Dann wird vielleicht auch mal über den Nahverkehr nachgedacht, denn die jetzt fahrende über 100jährige Uferbahn auf Schienen wird in Zukunft die Bewohner und Ausflügler nicht bewältigen können.

Es war ein schöner Tag für unsere Waldwanderung. Es fielen zwar auch ein paar Regentropfen aber die Blätter der Bäume konnten uns schützen.

Juni: Wanderung von Staaken bis Gatow, durch die Seeburger Fichten

Diesmal war der Start unserer Wanderung am westlichen Stadtrand von Berlin an der Grenze zu Brandenburg. Staaken hat sich seit unserer letzten Wanderung flächenmäßig vergrößert, viele neue Einfamilienhäuser entlang der Heerstraße sind dazu gekommen.

Auf unserem Weg liefen wir direkt zu den angrenzenden Feldern, nach links sahen wir den neuen Hahneberg, eine ehemalige und aufgeschüttete Kiesgrube, hier wird im Winter eifrig gerodelt, sogar die kleine Sternwarte oben konnten wir erkennen. Es gibt gleich daneben auch noch den alten Hahneberg in dessen Innern sich das Fort, Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, befindet. Das Fort liegt in einer Senke und ist nur über den ausgeschilderten Weg zu finden oder am Wochenende auch zu besichtigen.

Teilweise über Trampelwege liefen wir über die Wiesen immer vorbei an den Seeburger Fichten, das sind die kleinen Bauminseln, die sich hier überall befinden. Ein größeres Waldstück war auch darunter, es grenzt schon an die ehemaligen Felder der Gatower Bauern. Der Weg führte auch an den ehemaligen Rieselfeldern vorbei. Natürlich werden sie schon lange nicht mehr genutzt, der Boden wurde abgetragen und erneuert, so ist ein schönes Landschaftsschutzgebiet entstanden. Die Gräben zwischen den Feldern sind noch erkennbar, aber sie sind auch schon ausgetrocknet oder führen nur wenig Wasser. Zwischen den Felder verlaufen die schnurgerade angelegten Landschaftswege, die mit Bäumen bepflanzt sind, es wachsen hier nicht nur Fichten, sondern auch Eichen, Weiden, Linden und Robinien. Auch Obstbaumalleen fehlen nicht. Ein schönes Stück Natur, es gibt zu jeder Jahreszeit was zum Entdecken.

Anschließend wird Gatow erreicht, ein Dorf am Rande Berlins in dem noch die dörfliche Struktur gut erkennbar ist.

Rechts und links neben der Dorfstraße stehen noch einige alte Bauernhöfe, und in einer Parallelstraße die alte Dorfkirche, das Gutshaus mit seinen Nebengebäuden und eine alte Windmühle. Dazu die kleinen Bauernhäuser, die liebevoll saniert wurden. Heute können die Bauern nicht mehr von ihren Erträgen leben, sondern haben sich den neuen Lebenssituationen angepasst und bieten Pferdepensionen an oder haben ihre Felder in Beete geteilt und an Freizeitgärtner vermietet. Blumen-Selbstpflücke oder Beeren-Selbsternte sind auch eher gefragt. Der große Vierfelderhof hat sich auf Bio-Landwirtschaft und „Urlaub auf dem Bauernhof“ umgestellt.

Auf jeden Fall hat sich für uns der heutige Ausflug gelohnt, Ruhe und Erholung gab es im ersten Teil der Wanderung und im zweiten Teil der Besuch eines alten Straßendorfes.

Juni: Rundwanderung Liepnitzsee

Dass der Barnim immer wieder ein lohnendes Wanderziel ist haben wir schon mehrfach festgestellt. Hier sind ausgedehnte Wälder, dazwischen größere und kleine Waldseen und Wiesen, eben eine unberührte Natur. Und dazu die kleinen Ortschaften die stolz auf ihre Umgebung sind und Wert darauflegen, dass Hinweisschilder und Wegezeichnungen vorhanden sind, damit sich Wanderer wie wir gut zurechtfinden.

Wandlitzsee war unser Startpunkt. Hier liefen wir vorbei an den „Heiligen Drei Pfühlen“, das sind die ersten kleinen Waldseen, sie liegen zwar auf Privatgrundstücken, aber wir konnten trotzdem einen Blick auf die mit Seerosen bedeckten Gewässer werfen. Auch die Häuser entlang der Straße entgingen uns nicht, sie wurden vor ca. 100 Jahren anlässlich eines Architektenwettbewerbs errichtet, alle haben einen anderen Stil, heute sind natürlich auch etliche Neubauten an der Straße dazu gekommen.

Nach einiger Zeit wird der Uferweg um den Liepnitzsee erreicht und hier braucht man sich nur entscheiden, wird nach links oder rechts um den See gelaufen. Ausgesprochen klares Wasser hat der See, denn er hat einen Zu- und Abfluss, deshalb ist er auch bei Badegästen beliebt. Wir wunderten uns nur, dass trotz der hochsommerlichen Temperaturen so wenig Besucher da waren. Die hohen Bäume, meist Buchen, boten ausreichend Sonnenschutz für uns, dazu eine leichte erfrischende Brise vom Wasser her, es lief sich schön auf dem Waldweg.

Inmitten des Sees ist eine Insel, dort soll sich ein Campingplatz und ein Ausflugslokal befinden. Eine Fähre legt einmal pro Stunde den Weg vom Festland auf die Insel zurück. Frieda hieß die Fähre und als uns der Fährmann entdeckte, machte er sich gleich auf den Weg um uns zu holen. Schnell war unser Plan der See-Umrundung aufgegeben, wir ließen uns ans andere Ufer übersetzen, denn die Wettervorhersage hatte für den Nachmittag auch noch Regen und Gewitter angekündigt. Und die Ortschaft Ützdorf, wo man in solchen Fällen abbrechen könnte, wird in den Schulferien von keiner Buslinie bedient. Eigentlich nicht zu verstehen.

Es wurden trotz der Abkürzung noch knapp 11 km, die wir heute zurücklegten. Von Wandlitzsee fuhren wir mit dem Bus zurück bis Bernau, ab hier wollten wir mit dem Regionalzug fahren, aber da hatten wir Pech, der Zug fiel aus, die Bahn hat immer wieder mit Problemen zu kämpfen.  Zum Glück hat uns die schöne Wanderung für die Widrigkeiten bei Bus und Bahn entschädigt.

Juli: Rundwanderung Strausberger See

Diesmal hatten wir alles, was zu einer idealen Wanderung dazugehört: die S-Bahn fuhr pünktlich und ohne Baustellenunterbrechung bis Strausberg-Nord, das Wetter war ideal, auch ohne irgendwelche schlechte Vorhersagen und auf dem Wald- bzw. Promenadenweg um den See lief es sich einfach nur angenehm.

Das erste Ziel war der Kinderbauernhof, der an einem alten Tonstichteich etwas außerhalb der Stadt liegt. Beim Blick über den Zaun entdeckten wir Tipizelte, daneben einen Streichelzoo und noch Vieles mehr was Kindern Abenteuer und Erholung bringt.   

Der Weg am Teich entlang war zwar etwas verwildert aber immerhin standen hier einige Bänke für die Aussicht auf die Wiesen und Bäume. Kurz darauf wird der nördliche Teil des Strausberger Sees erreicht. Ein schöner klarer See lag vor uns, leider mit einem erschreckend niedrigen Wasserstand, hier fehlt dringend Regenwasser. Auf dem Waldweg gegenüber der Stadtseite liefen wir weiter, vorbei an zwei kleinen Siedlungen, die aber nicht bis ans Wasser reichten, der Uferweg konnte problemlos benutzt werden. Am Wasser waren einige sandige, wilde Badestellen, auch eine Kindergruppe tobte sich hier aus, der See ist am Ufer flach genug. Mehrere Schautafeln sind am Weg aufgestellt, sie zeigen das Panorama Strausbergs auf der gegenüberliegenden Stadtseite, als Ausblick und als historische Aufnahme. An der Haltestelle der Seilfähre ist ein schöner Rastplatz angelegt. Nachdem wir auch den südlichsten Teil des Sees umrundet hatten, verläuft jetzt der Promenadenweg auf der Stadtseite weiter und wir erreichten zuerst das historische Gebäude der See-Badeanstalt, das leider geschlossen war. Liegt es evtl. auch am niedrigen Wasserstand des Sees?

Nach insgesamt 9,5 km Wanderstrecke erreichten wir die Altstadt von Strausberg. Die noch teilweise erhaltene Stadtmauer, die St. Marienkirche, den Markt mit dem Rathaus und noch einige gut erhaltene Fachwerkhäuser aus dem 19. Jahrhundert erblickten wir beim kleinen Rundgang.

Da Strausberg so lang gestreckt ist, befinden sich mehrere S-Bahnhöfe im Ort und von der Stadtmitte aus kommt man gut und sicher wieder ins Zentrum von Berlin.

Juli: um den südlichen Templiner See  

Wir starteten unsere Wanderung an der Potsdamer Haltestelle der Tram in Pirschheide. Das ist ein ehemaliges Jagdgebiet der Hohenzollern, noch vom Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné angelegt. Herr Lenné würde sich wundern, wie es heute hier aussieht, gejagt wird nicht mehr – evtl. auf den angelegten Radfahrwegen – aber das ist ein anderes Thema. Mitten im Waldgebiet unter hohen Bäumen befindet sich heute ein angesagter Waldcampingplatz, der schon mehrfach ausgezeichnet wurde. Hier können bestimmt Familien gut Urlaub machen, alle interessanten Ausflugsziele lassen sich gut mit dem Fahrrad erreichen und der Templiner See lädt zum Baden ein. Eigentlich ist es ja die Havel, die sich hier zum See ausgeweitet hat. Läuft man auf dem Uferweg weiter folgt gleich der nächste See, der schilfbewachsene Petzinsee, der schon zum Ortsteil Geltow gehört. Und beim Anblick der vielen Bootsstege war uns klar, dass die Geltower die Wassernähe zu nutzen wissen.

Bald waren wir auch am Fähranleger in Caputh und wir konnten in diesen Ortsteil übersetzen. Diesmal wollten wir aber nicht das Schloss oder den Schlosspark besuchen, eine weitere Persönlichkeit, die mit Caputh verbunden ist war es wert, dass wir sein ehemaliges Wohnhaus in Waldnähe aufsuchten: Albert Einstein wohnte hier wenige Jahre, bevor er Deutschland in Richtung Amerika verließ. Er hinterließ den Wunsch, dass sein Haus nicht als Museum zu seinem Leben genutzt wird, sondern es sollte ein Treffpunkt für Wissenschaftler werden. Da nur am Wochenende eine Besichtigung möglich ist, konnten wir Wanderer es ausgiebig von außen betrachten.

Aber unsere Wanderung war noch nicht beendet, wir liefen jetzt durch den Caputher Forst bis zum Forsthaus Templin. Dieses Forsthaus ist heute ein beliebtes Wanderziel für Bierdurstige. Die Inhaber brauen seit der Wiedereröffnung Bio-Bier und bieten auch Veranstaltungen an. Hier unter den Sonnenschirmen sitzend beendeten wir diesmal unsere Wanderung bevor uns der Ausflugsbus wieder zum Potsdamer Hauptbahnhof zurückbrachte.

August: vom Spandauer Kiesteich bis Seegefeld

Bis nach Spandau zu fahren ist auch für uns Berliner eine kleine Reise, zum Glück fahren einige Regionalzüge bis über diesen Bahnhof hinaus, so war es auch für uns nur eine kurze Anfahrt.

Die Spekte war mal ein kleiner Bach, aus dem Havelland, der direkt in Spandau in die Havel mündet. Aber hier plätschert nichts mehr, mit der Bebauung Berlins wurde auch das Bett der Spekte eingeengt und rechts und links des Wassers wurden Wander- und Radwege angelegt. Das Wasser durchfließt auch zwei Kiesseen, in einem kann zur Sommerzeit gebadet werden, der zweite ist schilfbewachsen und nicht zum Baden geeignet. Aber es lohnt sich auf den Wegen zu laufen und die Natur zu genießen. Das Gelände war gepflegt, der Rasen gemäht, die Büsche gestutzt und was besonders auffiel waren die vielen Bänke.

Kurz vor der Gartenstadt Falkenhöhe wiederum war der Anblick des Grünzugs wieder ein anderer. Wir sahen hier große Schilfpflanzen die den Bachlauf ganz verdeckten, ein Feuchtgebiet.

Wir liefen weiter am Rand der Gartenstadt bis zu den beiden Seen, die sich hier auf Brandenburger Gebiet befinden, es sind der Falkenhagener See und der Neue See, beide sind von richtig viel Grün umgeben, der eine hat eine Strandpromenade, der andere eine Liegewiese. Zwischen beiden Seen, die auch miteinander verbunden sind befindet sich ein etwa zehn Meter breiter Damm, man konnte immer aufs Wasser schauen. Und der Anblick hat sich auch gelohnt: auf dem Falkenhagener See blühen jetzt im Sommer viele Seerosen.

Fast hatten wir hier unser Ziel erreicht, bis zur Straße aus Spandau und damit der Buslinie für die Rückfahrt war es nicht mehr weit. Wir liefen bis zu dem kleinen Ort Seegefeld – oder war es Falkensee? – sahen uns in der Dorfmitte um und besichtigten die Dorfkirche.

Wieder war es eine interessante und abwechslungsreiche Wanderung vor den Toren Berlins.

August: Mühlen- und Quellwanderung im Schenkenländchen

Vom Schenkenländchen hatten die Wenigsten aus unserer Wanderung bereits gehört. Tatsächlich liegt dieses Naturschutzgebiet zwischen Königs-Wusterhausen und dem Unterspreewald und verdankt seinen Namen den Adligen der Familie Schenk von Landsberg, denen ab dem 14. Jahrhundert hier viele Ländereien gehörten.

Ein Bus brachte uns mitten in diese wald- und wasserreiche Gegend – durch die auch der 66-Seen-Wanderweg führt – und die gut geeignet ist sich kleinere oder größere Wandertouren zusammenzustellen. Die Wege sind sehr gut ausgeschildert, das findet man nicht überall.

Wir liefen vorbei an der Mittelmühle bis zum Tornowsee dessen Ufer schilfbewachsen ist, und an dem sich ein Naturlehrpfad befindet. Dank eines Faltblattes erfuhren wir so wieder Interessantes über die Pflanzen, die hier wachsen und gedeihen. Wir machten auch einen Abstecher zum Briesensee, dieser Waldsee lag romantisch und von Seerosen bewachsen vor uns. Einzelne Bänke am See ließen sehr schöne Ausblicke auf den See zu und bei den Wanderern klickten die Smartphones für Fotoaufnahmen. Der dritte See im Bunde ist nach kurzer Wegstrecke auch bald zu erreichen, es ist der Tütschensee.

Bevor wir Teupitz, unser Ziel, erreichten liefen wir noch am Rand einer Wiese entlang und da passierte es, die Sonne verzog sich und machte Regenwolken Platz. So kam doch noch unser Regenschirm zum Einsatz, aber wir waren ja diesmal vorbereitet, der Wetterdienst hatte es vorhergesagt. So fiel die Besichtigung des kleinen Ortes aus. Der Bus, der uns zurückbringen sollte kam auch pünktlich und nach einer Stunde Rückfahrzeit war auch Jeder von uns wieder zuhause.

Bestimmt kommen wir wieder in diese einmalige Wandergegend.

August: Dahlienfeuer im Britzer Garten

Die etwas andere Wanderung war diesmal eigentlich ein Spaziergang. Eine erneute Hitzewelle war schuld, dass wir nicht die geplante Wanderung durchführten; wir wollten uns lieber auf schattigen Wegen aufhalten, und da war der Britzer Garten wie geschaffen dafür. Tulipan und Dahlienfeuer heißen die beiden Blumenanpflanzungen des Jahres. Es bot sich auch an, dass wir hier unser gemeinsames Picknick gleich zu Anfang bei einem schattigen Plätzchen an einem der vielen Rastplätze machen konnten. Jeder hatte etwas mitgebracht, so war die Auswahl an Essen wie immer üppig, und nach der Stärkung machten wir uns auf den Rundweg.

Der Britzer Garten – vor ungefähr 35 Jahren zu einer BUGA eröffnet – bietet mehr als nur Pflanzen und Bäume. Inzwischen sind der Rosengarten, der Heidegarten und auch der Rhododendronhain dazu gekommen. Auf den Wiesen stehen kleine und große Skulpturen, dazu die Teiche mit den Riesenkarpfen, Tiergehege und Spielplätze für Kinder. Auf einer Freilichtbühne werden im Sommer unterschiedlichste Veranstaltungen angeboten. Im Garten waren auch Nordic-Walker unterwegs und eine Sportgruppe nutzte ihn für Gymnastik. Ob jung oder alt der Britzer Garten ist für uns Berliner ein Gewinn in jede Richtung. Fleißige Gärtner sorgen für die Pflege. Und wir hatten auch unsere Freude an der Farbenpracht der bunten unterschiedlichsten Dahlien. Im Rosengarten blühte es auch noch wunderbar und der Heidegarten zeigte seine leuchtenden Farben in lila und gelb.

So war der Tausch von einer schweißtreibenden Wanderung in einen schönen Spaziergang die richtige Entscheidung.

September: Lehnin und der Klostersee

Die kleine Gemeinde Lehnin liegt im Landkreis Potsdam-Mittelmark genau zwischen der Landeshauptstadt und der Stadt Brandenburg. Der Ort liegt befindet sich direkt am Klostersee und das Zisterziensierkloster, ebenfalls am See gelegen, ist das älteste in der Mark Brandenburg.

Trotz kleiner Widrigkeiten bei der Bahn – wir hatten eine längere Anfahrt – wird die Ortschaft gut erreicht. Und der Weg um den Klostersee war gut ausgeschildert, wir haben ihn ohne Schwierigkeiten gefunden. Am See entlang liefen wir zuerst am Skulpturenpark vorbei, bei dem kleinen Rundgang auf dem Gelände nahmen wir noch die unterschiedlichsten modernen Skulpturen in Augenschein. Wir liefen weiter durch den Wald bis zu einem weiteren Ortsteil von Lehnin, es heißt Nahmitz. Vorbei an schmucken Häusern und der mitten im Dorf stehenden Dorfkirche. Sogar ein Feuerwehrmuseum in dem kleinen Spritzenhaus gibt es hier.

Dann liefen wir wieder durch ein Waldgebiet, wo uns ein Wegweiser zu einem Koigarten neugierig machte. Es folgte der nächste Abstecher. Auf einem großen Gelände werden von einem Ehepaar Kois gezüchtet. Kleinere und größere Teiche werden genutzt für die Aufzucht dieser Fische. Nicht nur die Teiche waren schön anzusehen, die Sommerblumen an den Wegen blühten mit den Seerosen um die Wette, dazwischen kleine Sitzgruppen und Dekorationen von Treibholz-Fundstücken. Der Besitzer führte für uns eine Fütterung durch, so konnten wir die Fische gut aus der Nähe sehen. Und die Hausherrin hätte für uns die Kaffeetafel gedeckt, wenn wir angemeldet gewesen wären. Schade, wir haben nicht gewusst, dass wir hier so ein schönes Fleckchen Landschaft vorfinden.

Jetzt war der Weg nicht mehr weit bis zum Kloster. Auf einer blauen Brücke überquerten wir den kleinen Emsterkanal und standen auf dem riesigen Klostergelände und wenig später vor dem Kloster selbst. Aber kein Mönch wohnt hier, sondern die Gebäude sind heute im Besitz der Kirche und seit Anfang des 20. Jahrhunderts Diakonissenmutterhaus. Eine Rehaklinik befindet sich darin, ein Kindergarten, eine Krankenpflegeschule und ein Pflegeheim. In weiteren Gebäuden sind ein Museum und ein Gästehaus untergebracht. Natürlich gehört auch die Marienkirche dazu.

Nur noch ein paar Schritte gelaufen und wir sind wieder an der Bushaltestelle, wo der Bus pünktlich nach Potsdam abfährt. In diese waldreiche und schöne Gegend kommen wir bestimmt wieder.

September: Schoenower Heide

Die Schoenower Heide gehört zum Barnim und ist nicht weit von Bernau entfernt. Es ist ein ehemaliges militärisches Gelände, wurde aber von der Munition befreit und Wildtiere wurden hier angesiedelt. Die Tiere sorgen dafür, dass die Heide offengehalten wird, und ein Zaun umgibt das Gelände.

Auf dem Weg am Zaun entlang kann die Heide umrundet werden. So hatten wir immer schöne Ausblicke auf die Tiere oder in die Landschaft. Auf einigen Informationstafeln wird man auch informiert über die Pflanzen und anderen Tiere, die sich hier wohlfühlen können. Von den beiden Aussichtsplätzen ergaben sich weite Sichten in die Landschaft. Wir sind aber etwas zu spät gekommen, denn die Erika, die hier im Spätsommer sonst reichlich blüht war bereits verblüht oder vertrocknet. Kein Wunder der Hitzesommer hat die Natur etwas durcheinander gebracht.

Auch die ersten Zugvogelschwärme flogen kreischend über uns hinweg, der Herbst lässt grüßen.

Oktober: Potsdam, Park Sanssouci bis Bornstedt

Durch den Park Sanssouci zu laufen ist zu jeder Jahreszeit eine Freude. Diesmal liefen wir bereits am Hauptbahnhof los, vorbei am Potsdamer Hafen bis zur Havelbucht. Und wieder haben wir uns hier verlaufen, der Weg am Wasser entlang war nicht so einfach zu finden. Aber ein Bauwerk am Wasser – das Dampfmaschinenhaus – half bei der Suche. Bevor wir davorstanden liefen wir noch durch einen kleinen Skulpturenpark, wir erreichten anschließend die ehemaligen Kasernenbauten am Schillerplatz und auch den Persiusspeicher, dann war es nicht mehr weit bis zum Eingang in den Park.

Bald standen wir vor dem Schloss Charlottenhof, klein und fein ist dieses Gebäude, mit dem kleinen Teich daneben und die Herbstblumen auf den Beeten blühten noch in den schönsten Farben. Nun ging es weiter durch den Park bis zum Neuen Palais. Der Park zeigte sich in seiner schönsten Pracht, stehen doch hier viele exotische Bäume und die heimischen Laubbäume leuchteten im Herbstbunt.

Wir liefen vorbei am Gedenkstein für Peter Joseph Lenné, dem Gartenarchitekten der Hohenzollern, der hier überall seine Handschrift hinterlassen hat.

Am Lindstedter Tor verließen wir den Park und erstiegen den nördlichen Teil, den Klausberg. Hoch oben steht das Belvedere, der Aussichtspunkt, der weite Blicke in die Landschaft zulässt. Gleich daneben steht das Drachenhaus, umgeben von einem Weinberg.

Das nächste Gebäude, das erreicht wird ist das Orangerieschloss. Das Schloss ist bereits zum großen Teil saniert, es steht auf einer großen Terrasse, auch hier viele Beete, Springbrunnen und Kübelpflanzen, eindeutig italienische Architektur.

Nun lag noch der letzte Teil der Wanderung vor uns, aber Bornstedt ist nicht weit. Unser Weg führte uns zuerst zum kleinen Bornstedter Friedhof, wo neben anderen Hofbediensteten auch Peter Joseph Lennè beigesetzt wurde. Selbst die kleine Friedhofskapelle weist den italienischen Stil auf, Kolonnaden davor und ein freistehender Glockenturm. Auf den Steinen lasen wir bekannte Namen der preußischen Geschichte.

Gleich gegenüber befindet sich das Krongut.  Das ist ein ehemaliges Rittergut, erbaut für eine Kronprinzessin. Seit der umfangreichen Sanierung und nach Rückbauten sind heute hier gastronomische Einrichtungen und ein Museum untergebracht, ein Hofbäcker und ein Hofflorist bieten Waren an. Dazu werden auf dem Gelände unterschiedlichste Events ausgerichtet.

Nachdem wir uns alles angesehen hatten endete unsere Wanderung an einer Tramhaltestelle. Wieder hatten wir Bekanntes gesehen und Unbekanntes entdeckt bei unserer Tour in der brandenburgischen Nachbarschaft.

Oktober: die Bucher Rieselfelder und Hobrechtsfelde

Immer noch hat man ein Gefühl von Unbehagen, wenn es heißt, wir laufen durch die ehemalige Rieselfelderlandschaft vor den Toren Berlins. Dass dieses Gefühl eigentlich unberechtigt ist, haben wir jetzt wieder erfahren. Längst sind die Rieselfelder renaturiert und haben Platz gemacht für eine besondere Landschaft mit unterschiedlichsten Strukturen, wie Wiesen oder Baumgruppen, Wald und Weidewirtschaft und den angelegten Wanderwegen.

Ein Bildhauersymposium hat hier auch Skulpturen aus Stein und Holz geschaffen, „Steine ohne Grenzen“, heißt der Weg, der durch das Gelände führt und seit 2001 die Werke von internationalen Künstlern zum Thema Frieden und Menschlichkeit geschaffen hat. Es war interessant die Sichtweisen der Künstler und ihre Werke zu sehen.

Hobrechtsfelde, der Ort am Rande des Barnim ist eigentlich nicht mal ein Dorf, Wohnplatz heißt es offiziell, und besteht nur aus den ehemaligen Bauernhäusern entlang der Dorfstraße und dem Stadtgut, das für die Rieselfelderbewirtschaftung zuständig war. Hier steht der Kornspeicher, einst Mittelpunkt und größter Arbeitgeber der hier lebenden Menschen. Ab 1985, als die Bewirtschaftung der Rieselfelder durch den Bau von Klärwerken eingestellt wurde, soll sich jetzt ein Erholungsgebiet entwickeln. Ein Klettergarten ist auch vorhanden, allerdings lässt der Naheverkehr durch Busse noch so einige Wünsche offen.

Wir konnten bei unserer Wanderung auch die Wildpferde sehen, die hinter Zäunen leben und durch ihr Fressverhalten die Barnimer Landschaft offenhalten.

Es war für uns Stadtmenschen ein besonders schöner Einblick den Strukturwandel einer Landschaft so zu erleben.

November: Liederweg Rehfelde

Eine Wanderung im November birgt so einige Risiken das Wetter betreffend. Und was wir für ein Glück hatten! Der Regionalzug brachte uns, zwar nicht pünktlich, aber ohne lästige Baustellenunterbrechungen bis Rehfelde und Petrus bescherte uns das schönste Herbstwetter.

Der Liederweg wurde von der Gemeinde Rehfelde ins Leben gerufen und durch Spenden finanziert. Auf diesem Rundweg stehen fast 30 Liedertafeln mit Noten und Texten deutscher und polnischer Volkslieder. So fiel es uns leicht, nicht nur die Laufmuskeln, sondern auch die Stimmbänder zu trainieren. Neben vielen Liedtafeln stehen zusätzlich auch rustikale Holzbänke und an einen größeren Rastplatz wurde auch gedacht. Statt der üblichen Wanderwegskennzeichen dient ein Schild mit Notenschlüssel als Wegweiser.

Uns fiel auch auf, dass zwar viele neue Eigenheime in den kleinen Dörfern erbaut wurden, aber der alte Dorfkern mit Anger, Dorfkirche, Bauernhäusern, Scheunen und Dorfkrug ist trotzdem noch gut erkennbar. Und läuft man nicht durch die Dörfer führt der Wanderweg über die Felder der märkischen Landschaft. Es war einfach eine schöne Wanderung an einem idealen Herbsttag.

Abgerundet wurde der Tag zusätzlich durch eine freundliche Mitarbeiterin vom Tourismusbüro Rehfelde, die uns mit wertvollen Tipps versorgte. Hierher, an den Rand der Märkischen Schweiz, kommen wir bestimmt wieder.

November: Baumschulenweg, Johannisthal und Adlershof

Die letzte Wanderung des Jahres führte uns wieder mal in den Südosten von Berlin.

Wir starteten in Baumschulenweg und liefen über die Geschäftsstraße in die Nähe des Britzer Zweigkanals, der überquert wurde. Der Weg führte weiter, vorbei am städtischen Friedhof, der beidseitig der Straße sich erstreckte. In einem Teil sah es aus, als ob sich hinter den Eingrenzungsmauern ein großer Park befindet, ist alles noch nicht belegt oder bereits eingeebnet? Nach ein paar Metern weiter gibt es einen Zugang in die Köllnische Heide. Das ist der Rest von einem großen Waldgebiet, dass sich hier mal erstreckte, aber durch die Industriealisierung und Randbebauung ist der Wald zu einer übersichtlichen Größe geschrumpft. Etliche Wege führen hindurch und kreuzen sich, aber auch hier keine Bänke; wir wissen es, es handelt sich um ein Wasserschutzgebiet.

Vorbei am alten Dorfkern – wir waren in Johannisthal angelangt – liefen wir bis zu einem Zugang in den Landschaftspark. Zuvor kreuzten wir den Segelfliegerdamm, der Name verrät es bereits, Johannisthal hatte mal eine große Bedeutung für die deutsche Luftfahrt. Wo sich heute eine Oase der Ruhe befindet, starteten vor 110 Jahren die ersten Motorflugzeuge und es fanden Flugschauen statt. Das Gelände lag bis 1992 brach, dann wurde mit der Umgestaltung begonnen. Seltene Pflanzen gedeihen inzwischen hier und die Tierwelt ist auch artenreich vertreten. Eine Schafherde weidete gemütlich in der Mitte und verrichtete seine Arbeit. Ein Holzbohlenweg wurde angelegt, und vorbei an Informationstafeln kann man den Park betrachten.

Fast übergangslos wird als nächstes Adlershof erreicht, wo sich der Wissenschaftsstandort des Ortsteils befindet. Und wie hat sich hier alles verändert! Die Namen mehrerer technischer Institute lasen wir an den Häusern, auch Hörsäle für Studierende und dazwischen die technischen Denkmäler aus den 1930er Jahren. Der große Windkanal gehört dazu und auch der Trudelturm, ein Prüfstand. Nicht zu vergessen die neuen Wohnbauten und Einrichtungen für die Versorgung der Bewohner. Und es drehten sich noch weitere Kräne, die Planung und Bebauung ist noch nicht abgeschlossen.

Vom nahe gelegenen S-Bahnhof ist Berlins Mitte wieder schnell erreicht.